Wetten, dass..? vom 6. Juli 2002 aus dem Disneyland Paris

Das Interview mit Jessica Schwarz bei 'Wetten, dass..?' Backstage
   

Live in der Show und die Suche nach den Kandidaten für die Aussenwette
"Wetten, dass...?" war im Euro-Disneyland zu Gast
Über 10 Millionen wollten Bully im Tutu sehen

Erstmals aus Euro-Disneyland in Paris ist die ZDF- Show "Wetten, dass...?" mit Thomas Gottschalk und seinen prominenten Gästen am Samstag übertragen worden. Und von den Zahlen her war es ein großer Erfolg: Rund 10,3 Millionen Zuschauer verfolgten das Sommer-Spezial der Wettsendung. Das entspricht einem Marktanteil von 41,1 Prozent. Vor Ort waren 3000 begeisterten Gästen, die den Auftritt des französischen Altstars Alain Delon, seiner jungen Kollegin Laetitia Casta und der "Grande Dame" des französischen Films, Catherine Deneuve, genießen konnten. In die Stunt-Show-Arena kamen auch Babs Becker, Mario Adorf und die Klitschko-Brüder.

Die Bully-Parade tanzt Cancan 
Das Wetter zeigte sich während dieses Open-Air-Abends von seiner freundlichen Seite und Thomas Gottschalk bewies, dass er auch eine französisch charmante Seite hat. Höhepunkt des Abends war aber zweifellos die Auflösung der Stadtwette, die sich diesmal auf Euro-Disney beschränkte: Die Jungs aus der Bully-Parade hatte es geschafft, während der Sendung auf dem Gelände 50 Menschen aus 10 Nationen zu finden, die bereit waren Cancan zu tanzen. Für das Tänzchen hatten sich Bully und seine Jungs in rosafarbene Tutus geworfen; ein wahrer Augenschmaus. 

"Wetten, dass...?" war werbefinanziert 
Diese 136. Ausgabe der beliebtesten Fernsehshow der Deutschen war wegen ihrer Mitfinanzierung aus der Wirtschaft in die Kritik geraten. Auf rund 1,4 Millionen Euro beziffern Experten die Kosten für eine Sendung von Gottschalks Dauerbrenner "Wetten, dass...?". Das ZDF kann dies offenbar allein nicht tragen, weswegen der öffentlich-rechtliche Sender der finanziellen Unterstützung namhafter europäischer Unternehmen keineswegs abgeneigt ist. Die Konsequenz: Dertour bot Pauschalreisen zur Sommer-Sendung im europäischen Disneyland an, der Energiekonzern RWE stiftete das Preisgeld und die Spedition Danzas übernahm die logistischen Transporte. 
Quelle: t-online


Wetten, dass..? vom 13. Oktober 2001 aus Erfurt
»Mehr so der Überraschungstyp« 

Michael »Bully« Herbig - Interview vom 13. Oktober 2001 

Bereits seit geraumer Zeit schart der Comedian Michael Herbig alias Bully mit seiner »Bullyparade« auf Pro Sieben eine Fangemeinde um sich. Den Durchbruch schaffte er jedoch mit seinem ersten Kinofilm, »Der Schuh des Manitu«, einer Parodie auf »Winnetou«. Im Interview mit Jessica Schwarz spricht »Bully« über den Winnetou-Darsteller Pierre Brice und dessen Kritik an seinem Film und zeigt, dass er auch tanzen kann ... 
 

Bully: Ich bin etwas nervös ... 
Jessica Schwarz: Wegen Pierre Brice? Ich habe schon mit ihm gesprochen ... 
Bully: Ja? Mag er mich denn? Hat er den Film schon gesehen? Wie alt ist er denn überhaupt? 
Jessica Schwarz: He, ich führe das Interview! Pierre Brice ist ziemlich relaxed. Ich hatte ihn gefragt, ob er mit Dir die Friedenspfeife rauchen will. 
Bully: Das geht ja nicht. Ich habe aufgehört zu rauchen. 
Jessica Schwarz: Dein Film hat einen grandiosen Erfolg. Wie viele Zuschauer haben ihn inzwischen gesehen? 
Bully: 8,5 Millionen. 
Jessica Schwarz: Wow. Der Film läuft ja noch in einigen Kinos ... 
Bully: ... Äh, in allen Kinos, ja. Vor allem: In Österreich hat er mit 1,5 Millionen Zuschauern sogar "Titanic" geschlagen. Das heißt, den Film haben schon zehn Millionen Leute gesehen. Jetzt läuft er auch in der Schweiz an, und damit wird er alle Rekorde brechen! 
Jessica Schwarz: Dann möchte ich gerne in Deinem nächsten Film mitspielen. 
Bully: Das können wir gerne machen. Aber jetzt erzähle mir doch mal, was Pierre Brice genau gesagt hat. 
Jessica Schwarz: Das sage ich Dir nur, wenn ich in Deinem nächsten Film mitspielen darf! 
Bully: Na gut, das wird dann eben ein Kurzfilm. Erzähl schon! 
Jessica Schwarz: Pierre Brice hat gehört, dass Du ein sehr netter junger Mann sein sollst, weshalb er sich auf Dich freut. Allerdings hatte er so ein bisschen den Hass in den Augen, als ich ihn zum Film befragt habe ... 
Bully: Ist er stark? Ist er größer als ich? 
Jessica Schwarz: Ja! 
Bully: Puh. Dann muss ich ihm am Anfang wohl einen Indianerwitz erzählen. 
Jessica Schwarz: Nun aber zurück zu Dir: Du bist ja ein Komiker ... 
Bully: Das denken alle, aber das ist ein großes Missverständnis. Das geht mir schon seit der Schule so. Ich fühlte mich dort schon sehr oft missverstanden. Ich war immer Klassensprecher und wollte ernst genommen werden. Es war eher die unfreiwillige Komik. Aber es ist wohl so gewesen wie in der Politik heute: Wer das Maul am weitesten aufreißt, wird gewählt. So war das bei mir damals eben auch. Ich hatte halt ein gutes Wahlprogramm in der Klasse: Ich wollte Gleitzeit und die Mitschüler selbst entscheiden lassen, an welchen Tagen sie zum Unterricht erscheinen. Das kam zwar unheimlich gut an, aber ich bin damit nicht durchgekommen. 
Jessica Schwarz: Gibt es denn eine Verbindung zwischen Deinem Film "Der Schuh des Manitu" und der "Bullyparade"? Schauen sich jetzt nach dem Film noch mehr Leute Deine Comedy-Show an? 
Bully: Das weiß ich nicht, das wird sehr spannend. Denn die "Bullyparade" läuft ja momentan nicht, und das, was im Sommer lief, waren ja alte Folgen. Die neue Staffel beginnt Ende Januar. 
Jessica Schwarz: Hast Du Angst vor den Kritiken, wenn es wieder losgeht? 
Bully: Nein, viel schlimmer kann es ja nicht werden. Es gab ja Leute, die den Untergang des deutschen Films prophezeiten. Ich bin aber auch nicht der Retter des deutschen Films. Man kann doch den Film einfach mal da so lassen, wo er ist, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob er schlimm ist oder nicht. Es treibt die Marktwirtschaft und die Diskussion an. Die Leute reden wieder miteinander! 
Jessica Schwarz: 8,5 Millionen Zuschauer - bist Du jetzt reich? 
Bully: Das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht so genau. Aber für den nächsten Film wird es wohl reichen. Ich bin ja an sich ein sehr sparsamer Mensch, habe auch ein Girokonto. Stehst Du auf Männer mit Geld? 
Jessica Schwarz: Och, nö. 
Bully: Dann habe ich auch keins! 
Jessica Schwarz: Was kommt denn als Nächstes? Eine Parodie auf "Star Trek"? 
Bully: Nein, jetzt erwarten alle, dass ich das mache oder eine Parodie auf das "Traumschiff". Deswegen habe ich jetzt keine Lust mehr darauf. Ich bin mehr so der Überraschungstyp. Deswegen habe ich früher Ostern oder auch Verstecken geliebt. Ich glaube, ich mache jetzt einen Kunstfilm. Ich nenne ihn "Metapher", natürlich unter einem anderen Namen, zum Beispiel Michelle Bulier. Ich drehe dann auch in Schwarzweiß. Und die Frauen haben dann natürlich auch Haare unter den Achseln, und aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Film auf tschechisch gedreht und mit französischen Untertiteln versehen. Das reiche ich dann in Cannes ein, und wenn wir dann gewinnen, sage ich: "Hi! War nur Spaß!" 
Redaktion: ZDF.online

Quelle: Bunte Nr. 44 / 2001


Quelle: sueddeutsche.de

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